Campeche - die freundlichen Piraten in der Stadt
- Michi Weltreise
- 19. Sept.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 20. Sept.
Ausgestattet mit Bargeld und Reiseproviant ging es mit dem ADO Bus zur früheren Piratenstadt Campeche am Golf von Mexiko. Wir waren knapp 7 Stunden unterwegs (inklusive Pause für das Mittagessen unseres Fahrers). Zum ersten Mal während unseres Aufenthaltes in Mexiko wurden wir kontrolliert - gleich 4x wurde überprüft, ob wir unser Ausreisedatum noch nicht überschritten hatten.
Bei unserer Ankunft nahmen wir uns ein Taxi, da uns gerade der nachmittägliche Regenschauer überraschte. Von unserem Hotel hatte der Taxler noch nie etwas gehört und so fuhr er mit unserem deutschsprachigen Handy mit Google Maps in die Innenstadt. Als wir das Hotel betraten, fielen uns zuerst Bauarbeiter und Maler auf, die fleißig bei der Arbeit waren. Selbstbewusst steuerten wir unser Zimmer an und öffneten es mittels Code: Drinnen war es dunkel, durch das kleine Fenster kam mehr Regenwasser als Licht herein, die Wände waren modrig und es gab fast keinen Sauerstoff im Raum; von draußen trat der beißende Geruch von (giftigem) Lack herein. Es war klar: "Hier beiben wir nicht!" Nach unserer Mitteilung via WhatsApp erschien eine Mitarbeiterin und bot uns zuerst einen Zimmertausch an. Als ihr klar wurde, dass der Geruch in allen Räumen so "beißend" war, entschuldigte sie sich und bot uns eine Stornierung und Rückerstattung an (das Geld kam wirklich über Paypal nach einer Woche). Bevor wir gingen, buchten wir nur eine Straße weiter ein Loft. Noch bevor wir dort ankamen, hatten wir bereits die Bestätigung und den Zugangscode. Ein Glücksgriff: Wir hatten den kompletten 1. Stock für uns inkl. Küche und Balkon - die ganze Wohnung war top ausgestattet und kaum waren wir da, kam auch schon ein Obstkorb (mit meiner geliebten Drachenfrucht). Der Kühlschrank war jeden Tag gut gefüllt für unser Frühstück- besser geht es nicht 😀
Während eines gemütlichen Spaziergangs lieferten wir unsere Wäsche in Lavanderia ab. Der Besitzer plauderte mit uns und meinte, dass er vor 2 Jahren schon einmal Österreichischer kennengelernt hat, seither aber keine mehr getroffene habe. Manchmal erklären wir, dass wir nicht in Australien leben, Österreich weniger Einwohner als Mexiko City hat, dass Red Bull aus Österreich kommt und wir Deutsch sprechen.
Dann noch in einem hervorragenden Taco-Laden gegessen, den Hauptplatz mit der Kirche besucht, kurz auf der Uferpromenade und dem Denkmal "El Angel Maya" (von tiefschwarzen Wolken ungeben) vorbeigeschaut und ab in unser neues Zuhause.
Am nächsten Tag haben wir uns nach einem herrlichen Frühstück die Stadt genauer angeschaut:
- Die Flaniermeile Calle 59 (mit den bunten, kleinen Häusern) hatten wir fast für uns alleine
- Gegen ein paar Münzen durften wir auf die Festungsmauer und hatten einen wunderbaren Rundumblick über die Stadt (um wieder herunterzukommen, durfte ich die große Glocke läuten)
- Zur Abkühlung gab es Kalte Schokolade mit warmen Apfelsrudel und Vanille-Eis im Chocol'Ha
- Zwischendurch ein paar alte Piraten getroffen
Als wieder das nachmittägliche Gewitter drohte, holten wir noch unsere gewaschene Kleidung ab und genossen den Regen vom Balkon aus. Am Abend dann im wunderbaren Restaurant "La Maria Cocina Peninsular" Guacamole und Schrimps gegessen und leckere Cocktails geschlürft.
Auch hier bereitet man sich schon auf den Unabhängigkeitstag vor - die Stadt ist mit Fahnen geschmückt und es werden Tanzvorführungen geprobt.
Wir entscheiden uns, das Fest in Valladoid zu feiern und stellen fest, dass es morgen keine Busverbindung gibt. Also müssen wir in den sauren Apfel beißen und mit dem Tren Maya reisen (doppelt so teuer und auch ein bisschen schneller).
Um dem "Aufsteirern" daheim gerecht zu werden, schlüpfte ich am nächsten Tag in mein Trachten-Outfit. Zum Bahnhof nehmen wir die seit ein paar Wochen erst eröffnete "Straßenbahn" (eigentlich eine Bahn mit Rädern) - sehr modern, aber noch mit ein paar "Kinderkrankheiten", kostet z.B. 18 Pesos - muss genau in einen Automaten im Waggon geworfen werden, dazu wechselt am Bahnsteig ein Mann vorab. Ein Polizist fährt mit, um die Sicherheit zu gewährleisten. Der war aber richtig nett und hat uns am Vorabend gesagt, wann wir bei der Haltestelle sein müssen. Dafür, dass die Bahn dann 30 Minuten Verspätung hatte, konnte er nix.
Fotos gibt es hier: https://www.servus2adios.at/cities/campeche
Wenn es nicht passt, wird es passend gemacht!



Kommentare